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Geschwister-Scholl-Schule: Schüler enthüllen Gedenkstein gegen das Vergessen der NS-Verbrechen

25.02.2016

WEINGARTEN – Seit 2011 hören die allgemeinbildenden Schulen der Stiftung KBZO auf den Namen Geschwister-Scholl-Schule. Benannt nach Sophie und Hans Scholl, den bekanntesten Mitgliedern der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“. Ihre Auflehnung richtete sich gegen das diktatorische Nazi-System, das auch die Rechte und die Würde von Menschen mit Behinderung auf unmenschlichste Weise missachtete.

Das „Denkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben“ hat die Geschwister-Scholl-Schule der Stiftung KBZO in den Kreis der Widmungshäuser in Weingarten aufgenommen. Aus diesem Anlass wurde nun im Beisein von Weingartens Bürgermeister Alexander Geiger, KBZO-Aufsichtsratsmitglied Dr. Rudolf Ebel, dem kaufmännischen KBZO-Vorstand Matthias Stöckle, Kuratoriumsmitglied Udo Mann sowie Professor Dr. Wolfgang Marcus ein Gedenkstein auf dem Pausenhof der Geschwister-Scholl-Schule enthüllt.

Wolfgang Marcus, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Kuratoriums und Initiator des Gedenksteins, freute sich über die vielen Schüler, Mitarbeiter und Gäste, die bei strahlendem Sonnenschein auf den Schulhof gepilgert waren und der Feier einen würdigen Rahmen verliehen haben. Genau 73 Jahre nach der Hinrichtung der Geschwister Hans und Sophie Scholl durch das NS-Verbrecher-Regime wünschte sich Marcus, „dass wir ein bisschen von dem Gedankengut und der Courage der Widerstandskämpfer mit in unser Leben nehmen“.

Sigg zieht Parallelen zu heute

Thomas Sigg erinnerte an das Unrechtssystem der Nazi-Diktatur und zog Parallelen zu aktuellen rassistischen Ereignissen. „Heute applaudieren Menschen, wenn eine Unterkunft für Asylbewerber abbrennt; und das erinnert in beängstigender Weise an den Applaus, als die Nationalsozialisten Bücher und später Synagogen verbrannt haben. Die Nationalsozialisten haben erst Gebäude und Bücher und dann Menschen verbrannt“, mahnte der Geschäftsbereichsleiter für Schulen und Kinderbetreuung an der Stiftung KBZO.

Wie sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Erinnerungskultur auseinandersetzen, zeigten sie nicht nur im Rahmen der feierlichen Enthüllung („Wir möchten aufmerksam machen können auf Dinge, die nicht in Ordnung sind; wir möchten täglich wissen, worum es geht und nicht nur wie Schafe einer großen blökenden Herde hinterherlaufen“), sondern auch in eindrucksvoller Weise bei verschiedenen Mitmach- und Bastelangeboten, Fragerunden und Ausstellungen im Schulhaus. So wurden auf alten Schreibmaschinen Flugblätter getippt, mit weißen Rosen getanzt, Filmausschnitte diskutiert oder an interaktiven Stationen „Grundrechte heute“ veranschaulicht.

@ www.facebook.com/stiftungkbzo

„Wir möchten aufmerksam machen können auf Dinge, die nicht in Ordnung sind“: Professor Wolfgang Marcus lauscht interessiert den Worten der Schüler.

Von rechts: Matthias Stöckle (kfm. KBZO-Vorstand), Dr. Rudolf Ebel (KBZO-Aufsichtsratsmitglied), Wolfgang Greshake (Stellvertretender Schulleiter), Alexander Geiger (Bürgermeister der Stadt Weingarten) und Udo Mann (Mitglied des Denkstättenkuratoriums und KBZO-Mitarbeiter) wohnten der Gedenkstein-Enthüllung ebenfalls bei.

Der große Augenblick: Jakshan (links) und Mansi greifen mit Martin Kühn (Abteilungsleiter Grundstufe) das Tuch...

... und enthüllen unter dem Beifall der Gäste den Gedenkstein.
 
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