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Besuch Verbandsdirektor KVJS

03.02.2011

Das KBZO hat sich zu einem Leuchtturm für die Inklusion entwickelt“



Der Verbandsdirektor des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg,
Professor Roland Klinger, hat dem Körperbehinderten-Zentrum Oberschwaben (KBZO) einen Besuch abgestattet. Wir haben nach dem Rundgang bei Roland Klinger nachgefragt.

Herr Professor Klinger, welche Eindrücke haben Sie bei Ihrem Besuch über die Einrichtung KBZO gewonnen?

Roland Klinger: Das KBZO geht konsequent in allen seinen Aufgabenfeldern die Zielsetzung der Inklusion durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung an. Das bedeutet gleiche Voraussetzungen für Menschen mit und ohne Behinderung in allen Lebensbereichen zu schaffen.

Was ist für Sie das Besondere an der seit mehr als 40 Jahren bestehenden Institution?

Klinger: Für das KBZO steht im Mittelpunkt seines Handelns der durch die Teilhabe sich ergebende Mehrwert für den behinderten Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation. Im Schul- und Berufsfachschulbereich hat sich das KBZO zu einem Leuchtturm für die Inklusion entwickelt.

Ein verstärktes Ziel des KBZO ist es, dass Schüler, Auszubildende, Erwachsene, Bewohner etc. mitten im Gemeinwesen sind und am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen. Welche Bedeutung hat für Sie in diesem Zusammenhang das so genannte „Stadtbüro“ in Weingarten?

Klinger: Das Stadtbüro ist Garant dafür, dass die integrativen Dienstleistungen des KBZO mitten in der realen Lebenswelt der Menschen mit und ohne Handicap verwirklicht werden können. Das bedeutet zudem, dass bürgerschaftliche Netzwerke entstehen, die die Teilhabe im Gemeinwesen rascher und praxisorientiert ermöglichen.

Welche vorrangigen Aufgaben sehen Sie für die Behindertenhilfe in den kommenden Jahren?

Klinger: Die heute immer noch zu umfangreichen stationären Angebote müssen umgestaltet werden. „Ambulant vor stationär“ und dezentrale Angebote sind das Ziel. Damit kann auch die Selbständigkeit und Eigenverantwortung, z. B. durch ein persönliches Budget für den behinderten Menschen gestärkt werden. Allerdings muss auch der Bund mit einem von ihm zu finanzierenden Bundesteilhabegeld für behinderte Menschen dazu seinen Beitrag leisten, dass dieses Teilhabeprogramm alltäglich wird.

Zur Person:
Seit 1. Januar 2005 ist Senator e. h. Prof. Roland Klinger Verbandsdirektor des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Seine Amtszeit beträgt acht Jahre. Der am 28. März 1953 in Neuhausen/Filder geborene Diplom-Verwaltungswirt arbeitete zuvor in einer Kommunalverwaltung und im Innenministerium Baden-Württemberg, war Sozialdezernent des Landkreistages Baden-Württemberg und zuletzt Verbandsdirektor des Landeswohlfahrtsverbands Württemberg-Hohenzollern. Er ist Honorarprofessor für Sozialrecht an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg.

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