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„Träumst du noch oder wohnst du schon?“ – Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule sammeln Wohnerfahrungen in der Ravensburger Weststadt

01.02.2013

WEINGARTEN/RAVENSBURG – „Träumst du noch oder wohnst du schon?“ Das fragten – in Anlehnung an den bekannten Werbeslogan – die Lehramtsanwärterinnen Johanna Hofbauer und Martina Krug der Geschwister-Scholl-Schule (KBZO) in Weingarten und starteten mit fünf Schülerinnen und Schülern der Differenzierten Werkstufe ein Wohntraining.


Während einige der 18- bis 19- Jährigen bereits tatsächlich vom Wohnen in der eigenen Wohnung träumen, andere dagegen am liebsten für immer bei den Eltern wohnen bleiben möchten, haben sich manche noch keinerlei Gedanken darüber gemacht, wie sie später einmal leben wollen. „Die Auseinandersetzung mit dem Thema Wohnen ist ein großer Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden“, erklärt Johanna Hofbauer und Martina Krug ergänzt: „Uns ist es wichtig, dass sich die jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen Wohnformen befassen, gerade weil sie im Bereich des Wohnens auf Unterstützung angewiesen sein werden. Beim Wohntraining erhalten die Schülerinnen und Schüler die Chance, erste praktische Wohnerfahrungen zu sammeln und eigene Stärken hierfür zu erkennen.“


Und so stieß das Angebot sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei ihren Eltern auf großes Interesse. Mit der Vorbereitung der Jugendlichen auf den Ablöseprozess von der Familie schien demnach ein wichtiges Thema angesprochen zu werden. Ab September traf sich die Gruppe dann wöchentlich an der Schule und bereitete sich praktisch und theoretisch auf zwei Wohnwochen in einer Ravensburger Ferienwohnung vor. Die Schülerinnen und Schüler besichtigten ein Wohnheim der Stiftung KBZO sowie eine Außenwohngruppe der OWB.


Verantwortung übernehmen


„Ich konnte die letzte Nacht zu Hause vor Aufregung kaum schlafen“, erzählte eine Schülerin, als sich die Gruppe nach Schulschluss im Linienbus auf den Weg zur Ferienwohnung machte.  Bei der täglichen Besprechung wurden Dienste wie Einkaufen, Kochen oder Spülen verteilt und bewältigte Aufträge gemeinsam reflektiert. „Die Schülerinnen und Schüler sollen die Aufgaben möglichst selbstständig lösen. Im gemeinsamen Planen und Durchführen lernen sie, Verantwortung zu übernehmen. Der Wohnalltag bietet viele Möglichkeiten des Übens und Ausprobierens“, erläutern die angehenden Pädagoginnen. Neben diesen Pflichten ist auch die Gestaltung von Freizeit ein wichtiger Bestandteil des Wohnens. Ein Bummel über den Markt, Musik hören und Fernsehen gehörte selbstverständlich zur Woche. 


„Schade, dass das Wohntraining schon vorbei ist“, waren sich die Schülerinnen und Schüler am Ende einig. Und die Lehramtsanwärterinnen blicken zufrieden auf das Projekt zurück: „Wir freuen uns über die positiven Rückmeldungen und sind überzeugt, dass die jungen Erwachsenen zahlreiche Erfahrungen sammeln konnten und Lernfortschritte in den verschiedenen Bereichen erzielt haben.“ Ab Februar soll das Projekt mit einer weiteren Schülergruppe fortgeführt werden.



Wohnen will gelernt sein: Die Schüler David, Patrik, Tobias, Antje und Efi (von links) sammelten erste praktische Wohnerfahrungen. Foto: kbzo

 
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