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Thomas Schaufler über die Entwicklung der gemeinnützigen Schülerfirma Bike-Stube: „Gute Auslastung, hohe Motivation, enthusiastische Arbeitseinstellung“

19.05.2013

 

WEINGARTEN – Seit mehr als einem Jahr gibt es an der Stiftung KBZO die gemeinnützige Schülerfirma „Bike-Stube“. Bei Schülern und Pädagogen der Geschwister-Scholl-Schule dreht sich zwei Mal in der Woche alles rund ums Rad. Wir haben bei Projektleiter Thomas Schaufler nachgefragt, wie sich die Firma in dieser Zeit entwickelt hat.

Herr Schaufler, wie lautet Ihr Fazit nach gut einem Jahr „Bike-Stube“?

 

Thomas Schaufler: Man kann fast schon von einem Boom sprechen. Die Motivation aller Beteiligten ist hoch, die Arbeitseinstellung nahezu enthusiastisch. Wir haben eine gute Auslastung durch Reparaturaufträge, ohne freilich mit dem lokalen Fachhandel zu konkurrieren. Vielmehr verwendet unser gemeinnütziger Verein die erzielten Erträge satzungsgemäß für die Deckung der laufenden Kosten, die Ausstattung der Werkstatt oder die Anschaffung von Bikes für die Mountainbike AG.
 
Diese AG lieferte ja gewissermaßen die Initialzündung für die Firma…
 
Schaufler: Ja, sieben Schüler und drei Pädagogen haben sich vor rund acht Jahren in der Mountainbike-AG zusammengefunden. Daraus entwickelte sich eine Fahrradwerkstatt, die im April 2009 im neuen Projekthaus der Geschwister-Scholl-Schule Einzug hielt. Der nächste Schritt war dann die Gründung der Schülerfirma „Bike-Stube“ Anfang 2012.
 
Was muss ich tun, wenn ich mein Fahrrad in die „Bike-Stube“ bringen möchte?
 
Schaufler: Jeder kann sein Rad nach vorheriger Anmeldung zur Reparatur oder zum Kundendienst in die Bike-Stube bringen. Anmelden können sich die Kunden per Mail unter bike-stube@kbzo.de. Bezahlt wird bar oder per Überweisung auf das Konto der Schülerfirma bei der Kreissparkasse Ravensburg.
 
Wie hat man sich diese Arbeit denn genau vorzustellen?
 
Schaufler: Die „Bike-Stube“ ist ein Miniunternehmen mit festgelegten Regeln, die den realen Bedingungen der Wirtschaft möglichst nahe kommen sollen. Die SchülerInnen erhalten einen Arbeitsvertrag und werden mindestens ein Jahr lang an einem Vormittag ausgebildet. Neben Werkzeugkunde, Mechanik oder Wartung stehen auch Kalkulation und Buchführung auf dem Programm; zudem sollen Sozial- und Kernkompetenzen wie Teamfähigkeit, selbstständiges Arbeiten, Zuverlässigkeit oder Zeitmanagement gestärkt werden. Mit diesen Kenntnissen und Fähigkeiten werden die Aussichten der Jugendlichen bei ihrer späteren Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche deutlich verbessert.
 
Gibt es Kooperationen?
 
 
Schaufler: Unser wichtigster Partner ist das „Bike-Studio“ in Weingarten mit seiner Geschäftsführerin Babsi Assfalg. In Bezug auf Ausbildungs- und Prüfungsinhalte arbeiten wir mit der Berufsfachschule für Zweiradmechaniker in Frankfurt zusammen. Darüber hinaus gibt es seit einigen Wochen eine Kooperation mit dem Vorqualifizierungsjahr Arbeit & Beruf der Sauterleuteschule, unserer Sonderberufsfachschule. Dabei arbeitet jeweils montags ein Schüler oder eine Schülerin über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen in der Schülerfirma mit. 
 


Thomas Schaufler ist Lehrer an der Geschwister-Scholl-Schule der Stiftung KBZO und Vorsitzender der gemeinnützigen Schülerfirma „Bike-Stube“. Interview/Foto: wortschatz
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