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Info-Veranstaltung zum Bundesfreiwilligendienst an der Stiftung KBZO: Sinnvolles Engagement und berufliche Orientierung

04.06.2013

WEINGARTEN – Mit dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) können seit Sommer 2011 erstmals auch Menschen über 27 Jahre einen Freiwilligendienst leisten. Eine Informationsveranstaltung an der Stiftung KBZO hat gezeigt: Für viele Ältere bietet der BFD neben der sinnvollen Beschäftigung auch die Chance, eine neue berufliche Perspektive zu finden.

Während der Bundesfreiwilligendienst insgesamt sehr gut angelaufen ist und die Träger sogar bundesweit mehr Bewerbungen als durch den Bund finanzierte Plätze hatten, kommen die Anfragen von älteren Interessenten noch etwas zögerlich. „Das ist schade", sagte Gisela Gölz, Gesamtleiterin FSJ und BFD beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg. „Der BFD ist gerade für Ältere ein echter Gewinn: Man kann sich sinnvoll engagieren und wertvolle persönliche Erfahrungen sammeln, aber auch neues Selbstbewusstsein gewinnen und – auf diese Weise gestärkt – neue berufliche Wege für sich entdecken."

 

Über das Regionalbüro Radolfzell des Wohlfahrtswerks, das im Raum Bodensee/Oberschwaben BFD-Stellen vermittelt, sind im aktuellen Jahrgang 2012/13 30 ältere BFD-Teilnehmer (16 Frauen und 14 Männer) eingesetzt. Von ihnen arbeiten zwei in einem Generationenhaus, zwei in der Kinder- und Jugendhilfe und 26 in der Behindertenhilfe.

Mehr Lebenserfahrung

 

Einer davon ist Claudio Paredes Castaneda aus Peru. Dem 29-Jährigen macht die Arbeit mit Menschen mit Behinderung an der Stiftung KBZO „unheimlich viel Spaß". Eine Arbeit, die ihm auch neue berufliche Perspektiven eröffnete. Claudios Bundesfreiwilligendienst endet im Juli, danach macht er eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Norbert Donath schätzt besonders die Lebenserfahrung und die soziale Kompetenz, die ältere „Bufdis" mitbringen. Dem Leiter Sozialwesen an der Stiftung KBZO liegen für den kommenden Jahrgang 2013/14 sieben Anmeldungen von „Ü27"- Bewerbern vor. Donath richtet in diesem Zusammenhang den Blick auch auf die vielen Ehrenamtlichen, deren Tätigkeit durchaus in den Bundesfreiwilligendienst münden könne.

 

Eine sinnvolle Beschäftigung im Alltag erhoffte sich Ute Jautz durch den BFD. Ihre vier Kinder sind inzwischen weitgehend selbstständig und brauchen sie zu Hause nicht mehr. „Ich habe etwas gesucht, wo ich mich einbringen kann", sagt die 48-Jährige. Bereits seit Februar 2012 begleitet sie Menschen mit Behinderung in den Integrations-Werkstätten Oberschwaben (IWO). Ihre „Motivation ist so groß", dass sie den Freiwilligendienst bis Ende August verlängert hat.

 

INFO: Informationen zum Bundesfreiwilligendienst im Raum Bodensee/Oberschwaben gibt es unter Telefon (07732) 95981-0, (0751) 4007-128 oder per Mail unter bfd-radolfzell@wohlfahrtswerk.de und n.donath@kbzo.de. Internet: www.wohlfahrtswerk.de und www.kbzo.de
Hintergrund: Der Bundesfreiwilligendienst

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) hat zum Juli 2011 den Zivildienst abgelöst. Er steht Männern und Frauen jeden Alters offen und dauert zwischen sechs und 18 Monate. Teilnehmer ab 27 Jahren können den Freiwilligendienst auch in Teilzeit absolvieren. Bundesweit werden 35.000 BFD-Stellen staatlich gefördert. Dieses Kontingent war bundesweit im ersten Jahr bereits nach sieben Monaten ausgeschöpft. Die Wohlfahrtsverbände fordern daher eine Aufhebung dieser Begrenzung.

 

Vom „Bufdi" zum Heilerziehungspfleger: Claudio Paredes Castaneda aus Peru hat über den Bundesfreiwilligendienst an der Stiftung KBZO eine neue berufliche Perspektive gefunden. Foto: wortschatz

Vertreter des Wohlfahrtswerks, der Einsatzstellen und aktive „Bufdis" tauschten an der Stiftung KBZO ihre Erfahrungen in Sachen Bundesfreiwilligendienst aus. Foto: wortschatz
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